Am 2.9.1875 wurde nach einem Streit um den Standort der Grundstein für ein Gotteshaus in Thal gelegt.
Martin Sinz, der Kurat von Marul, war auch gleichzeitig Bauherr der Thaler Kirche.
1876 konnte bereits im Oktober der Dachstuhl über dem Schiff aufgerichtet werden.
Am 3. Dezember 1878, am Patroziniumstag, wurde der erste feierliche Gottesdienst abgehalten. 1889 erreichte der Turm seine heutige Höhe von 47 Metern.
Martin Sinz, der gerade Primiz gehabt hatte, wurde der erste Pfarrer von Thal und er ließ 1891 das Pfarrhaus errichten.
Im Jahre 1909 gab Sinz die Summe aller von ihm bestrittenen Ausgaben mit 204.904 Kronen an. Dies ist ein Riesenbetrag, wenn man bedenkt, dass er jeden Kreuzer sammeln musste. Doch versuchte er den Thalern die Kirchenlasten möglichst abzunehmen, indem er für Stiftungen sorgte und den 18 Hektar großen Kirchenwald in Eyenbach erwarb, der nach der Aufforstung bald gutes Geld brachte.
Sinz hatte die Anordnung getroffen, dass alle Gräber des Friedhofs Holzkreuze zieren sollten. Dies sei ein Sinnbild dafür, sagte er, dass vor dem Antlitz des Todes alle Leute gleich sind. Am 9. April 1911 starb Pfarrer Martin Sinz im Alter von 81 Jahren.
Im 1. und 2. Weltkrieg mussten die Glocken und Orgelpfeifen abgeliefert werden und als am 30. April 1945 die Franzosen in das Kirchdorf Thal einmarschierten, wurde der Kirchturm, der Glockenstuhl und das Dach durch Treffer und Granatsplitter beschädigt.
1950 erhielt Thal neue Glocken und die nächsten 20 Jahre verschlechterte sich der Zustand des Gotteshauses zusehends.
1969 wurde endlich der Turm renoviert und 1976/77 übersiedelte die Pfarrgemeinde in den ehemaligen "Lammsaal", um Gottesdienste zu feiern, denn unter Pfarrer Ehrenreich Bereuter wurde eine gründliche Innen- und Außenrenovierung in die Wege geleitet.
Seit diesem Umbau hat Thal auch eine neue Orgel (Rieger Baujahr 1983), die im romantischen Stil gebaut wurde.